Hallo Leute, Ich glaube das jeder Aquarianer Irgendwann einmal Feindkontakt mit Algen hat oder hatte.
Hier will ich mal meine Erlebnisse beschreiben.
Bei meinem im März 2016 gegründeten Amazonas Becken hatte ich anfangs wenig Probleme, die ersten Kieselalgen ( brauner Belag) waren ohne zutun schnell vergessen, die grünen Fädchen waren immer langsamer als die Guppys ,hier und da mal eine kleine cyano Kolonie und ein paar Pinselalgen hat man halt so.
Doch nach ca 7 Monaten brach der Wahnsinn aus, die Scheiben waren wöchentlich zugewuchert mit den grünen Fadenalgen, die Pinsel wuchsen über die Pflanzen und auch die cyano breiteten sich aus. Ursachenforschung: Außer das ich mir Raubschnecken eingesetzt hatte und ich dann zu diesem Zeitpunkt keine anderen mehr drin hatte und eine T5 Röhre getauscht wurde( auf der Seite mit rötlichem Licht wuchsen nie die Pflanzen,daher wurde gewechselt) wurde nichts geändert. Die Wasserwerte waren stets gleich. Es wurde alles durch exerziert,was man so geraten bekommt, Co2 gekauft, Schnellwachsende Pflanzen rein, Mittagspause beim Licht ( mindestens 4 std, sonst bringt es nix? ) kein frostfutter mehr( phosphat) , dunkelkur, Dünger,kein Dünger, Licht wieder zurück getauscht, Raubschnecken raus, andere rein.....
Von Oktober bis März keine Veränderung.
Und dann, unglaublich aber wahr, kommt jemand vorbei für ein paar Endler abzuholen, sieht die Algen und fragt,ob er mal den Filter sehen kann. Ein kurzer Blick,dann der Spruch; " Ich schätze mal,nach ein paar Monaten ging es los und nix hilft, Du hast den Filter falsch aufgebaut, dein Siphorax ist einfach nur zugesetzt und dieses Zeolith ist voll." Ok? Ich probierte es aus, jetzt ist in Fließrichtung: grober Schwamm/ altes Siphorax/ feines Flies/neues Siphorax/ flies/zeolith ,seit 3 wochen.
Was soll ich sagen,außer den Pinselalgen sind die anderen fast Weg, man muss schon suchen und die Pinsel werden auch nicht mehr, sitzen aber halt ziemlich fest und die Anubias will ich nicht rauswerfen, die Wasserwerte Po4, No3 und No2 sind nur minimal gesunken. Auf diese Ursache wäre ich nie gekommen. Warum genau und wie lange es So ist,weiß ich leider nicht, aber ich werde berichten,wenn sich was ändert.
Was die Anubia und Pinselalgen betrifft, dass kann man "fast" als normal ansehen. Und das vor allem, wenn diese Pflanzen zu viel Licht abbekommen. In meinem Becken war das genauso. Da die Anubia, ja eine "Schattenpflanze" ist, d.h. sie liebt schattige Standorte, habe ich damals meine so gut es ging, von diesen Algen befreit und habe sie anschließend in schattige Stellen im Aquarium verbannt. Und siehe da, es kamen keine neuen Pinselalgen mehr dazu. Deshalb, schlage ich jedem vor, Anubia nicht zu viel dem Licht aussetzen, sondern ab in den Schatten mit denen.
Ich hatte damals gedacht, mehr Licht= immer besser, werde beim nächsten Lampen Wechsel eine nr schwächer nehmen .zur Zeit sind 2x t5 mit je 54 w/ 3500 lumen drüber. Schatten gibt es da nicht. Aber rote Pflanzen bleiben auch rot. Wenn dann noch co2 im Spiel ist,kann man wöchentlich mit der Heckenschere durchgehen.
Hier mal meine Beobachtungen der letzten Monate in bezug auf die Ursachen:
Unpassende Beleuchtung: Zu viel oder zu wenig kann hier die Ursache sein. Überrascht hat mich die Tatsache dass es im Verein durchaus erfahrene Aquarianer gab die sich amüsierten dass ich 12 STD pro Tag meine Becken beleuchte. Dies bringt doch nix, denn wenn ich nicht zu hause bin kann ich das ohnehin nicht sehen und dann die Kosten! Genau die die hier am lautesten waren hatten fast alle ein Algenprobem.
Zu wenige TWW: Das Wasser zu wenig zu wechseln kann auch ein Grund sein. Im Verein gab es durchaus Leute die mir sagten 3-4 mal pro Jahr würden reichen. Ich selbst praktiziere den TWW fast jede Woche einmal. Nicht wenige dieser Vereinskameraden haben Algen.
Zu viel Futter/Phosphat: Dies wird sehr häufig der Grund für Algenwachstum sein, möglicherweise der Kerngrund!?...als meine Fische im großen Becken zu sehr die Pflanzen angriffen ging ich auf 2 Fütterungen pro Tag über. Die Pflanzen sahen nun kurzfristig etwas besser aus und die Beschädigungen waren geringer. Nun bildete sich jedoch Phosphat was Algen auslöste. Ich kaufte Phosphat reduzierende Filterpsatronen von Eheim. Es klappte und die Werte gingen deutlich zurück und das Algenwachstum stoppte. Auch bei zu geringem TWW könnte der Phosphat-Wert ansteigen als mögliche Ursache.
Dünger: Zu Anfang benutze ich im 630 L Becken nur "Sauerstoffdünger" Easy Carbon, später dann jedoch auch Volldünger nach Dosierungsvorschrift. Dies sorgte bei mir wohl für ein Nährstoffüberschuss und für Algen. Den Phosphatwert lies ich damals nicht messen. Möglicherweise war auch er wieder der Grund.
Hallo Holger, Im Prinzip hast Du recht mit den Ursachen, Und im Allgemeinen ist es so,das einfache Pflanzen(Algen) wesentlich schneller reagieren können als normale Pflanzen. Auch ist es so,das bei einem Mangel der üblichen Verdächtigen ( Nährstoffe, Spurenelemente,Licht,Co2 Temperatur) eine höhere Pflanze erst einmal ausgebremst wird,während Algen immer noch zulegen.
Das ist das Bild mit dem Fass,dem eine Daube gebrochen ist.der niedrigste Wert gibt das Wachstum an und eine Alge die dann toleranter ist wuchert dann.
Jetzt mal verkehrte Welt,versuche mal eine Algenart absichtlich zu züchten, es wird wahrscheinlich kaum gelingen. Ich wollte mal mit aller Gewalt diese grünen Fadenalgen( Cladophdora , glaube ich) bekommen um Kugeln zu wickeln. Nix,aber gerade gar nix.
Das ist ja meistens so, lach..wenn du was haben willst oder suchst findet man es nicht. Die Beseitigung der Ursachen ist der richtige Weg, statt an Symptomen herumzudoktern. Hatte "damals" mehrere Allgenmitte probiert: Algumin von Tetra und das blaue von Söll. Erfolg: Gleich null!..und dabei war ich von den "schlimmsten" Algen noch weit entfernt. Tja, ich frag mich ohnehin wie das Mittel ungiftig für Tiere und Pflanzen sein soll und dann noch zwischen Algen und Pflanzen unterscheiden soll, grübel
Das Thema ist sicherlich komplex und interessant. Immer wieder wird darauf hingewiesen dass eine reichhaltige, üppige Bepflanzung ein sehr guter Schutz vor Algen sei. Wenn man allerdings fragt wie man ein pflanzenloses Becken algenfrei hält bekomme ich oft den Hinweis dies sei ohne Probleme möglich.
Hey Holger, Das ist eigentlich recht einfach zu erklären. 1. In einem bepflanzten Becken muss immer auch Nährstoffe für die Pflanzen vorhanden sein, Stickstoff und Phosphor gibt es durch fische und Futter meist im Überschuss, Eisen und andere Mikronährstoffe müssen fast immer zugesetzt werden.gut für Pflanzen,gut für Algen.
2. In einem pflanzenlosen Becken brauch man keine Rücksicht zu nehmen und kann einfach Nitrit,Nitrat und Phosphor mit Zeolith oder ähnlichem gegen null fahren.den Fischen wird es egal sein.nur die mikronährstoffe, Mineralien sollte man trotzdem im Auge behalten, zb. Lochkrankheit bei Barsche und Labyrinthern. Und mit dem Licht kannst Du fast machen was Du willst.
Darum sind auch Malawi Becken auch so gut algenfrei zu halten,während das südamerika Becken immer Algen hat ,mehr oder weniger. Ich habe endlich weniger Gruß Joachim
Auch bei einem Malawibecken muss man aufpassen, dass Algen nicht überhand nehmen. Fische und Futter tragen tragen u.a. ihren Teil dazu bei. Ich hatte am Anfang meines Malawibeckens genügend Algen (war aber so gewollt, wegen den Chindongo saulosi). In dieser Zeit hatte ich noch die original Beleuchtung, 2x T5, 39 Watt, bei einer Beleuchtungsdauer von durchgehend 8 Stunden. Nachdem ich "genug" Algen hatte, klemmte ich eine Röhre komplett ab und ersetzte die andere Röhre durch eine ECO LED Leiste Day, 5500 Kelvin und 25 Watt. Dazu noch einen Dimmer, damit ich die Helligkeit noch weiter nach unten reduzieren kann. Die Algen wuchsen zwar immer noch, aber längst nicht mehr so viel. Erst durch einen UVC-Klärer (Eheim reeflex UV 500) bekam ich die Algen so in den Griff, wie ich das haben wollte, nicht zu viel und gerade ausreichend für die Saulosi's, die darin u.a. ihre Nahrung finden. Ich kenne auch Aquarianer, die wegen der vielen Algen, ihre Malawibecken aufgegeben haben. Aber ich sage immer, "die Dosis macht das Gift".
Zitat von Holger im Beitrag #8 Wenn man allerdings fragt wie man ein pflanzenloses Becken algenfrei hält bekomme ich oft den Hinweis dies sei ohne Probleme möglich.
Hallo Holger
Ein komplett algenfreies Becken gibt es eh nicht. Klar, man kann pflanzenlose Becken mit wenig Algen haben, aber nicht ohne selbst etwas zu unternehmen.
Was ich meinte war,das ich im unbepflanzten Becken auch keine Rücksicht auf pflanzen nehmen muss.daher kann ich mir erlauben das Licht zb so zu gestalten wie ich will. Wenn ich dann noch bedenke das manche malawis in 30 m tiefe Leben, brauch ich keine 3500lumen pro Röhre und kann das lichtspektrum möglichst algenunfreundlich wählen. Dafür hat man halt andere Probleme. Eingreifen muss man in jedes Becken, sonst wäre es doch langweilig.
Es hängt ja nicht nur an der Beleuchtung, was die Algen angeht, klar, kann man bei einem Malawibecken viel mit dem Licht spielen. Den Malawis ist das Licht eh "wurscht", da würde auch eine "Taschenlampe" ausreichen... Besatz, Futter und Futtergewohnheiten spielen da auch eine Rolle mit. Was nützt ein geringe Beleuchtung, wenn der "Rest" nicht passt.
Wasseroasen
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19.04.2017 09:24
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